Das politische Projekt „Europäische Union“ hat ein Legitimationsproblem. Von der Ablehnung der Verfassung im Jahr 2005 bis zur Euro-Krise und zahlreichen sozialen, politischen Auseinandersetzungen wird der Vertrauensverlust in die politische Steuerung immer deutlicher. Die Kritik bezieht sich dabei meist auf mangelnde soziale und demokratische Rechte. In der Vortragsreihe geht es einerseits darum Analysen zu bieten, aber auch Alternativen aufzuzeigen, die den Ansprüchen nach mehr Demokratie, sozialer Sicherheit und Freiheitsrechten gerecht werden können.

 

Ingrid Kurz-Scherf

Ingrid Kurz-Scherf, Prof. Dr. rer. pol., Wirtschaftswissenschaftliches Studium in Saarbrücken und Köln (1968-1972), Promotion über volkswirtschaftliche Lohn- und Gehaltsstrukturen an der RWTH Aachen (1984), Habilitation am Fachbereich für Politische Wissenschaft der Freien Universität Berlin (1994); Wissenschaftliche Referententätigkeit im statistischen Bundesamt in Wiesbaden (1978-1980) und im wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) des DGB in Düsseldorf (1980-1988); Abteilungsleiterin für Tarifpolitik beim DGB-Bundesvorstand in Düsseldorf (1988-1990); Staatssekretärin für Arbeits- und Frauenpolitik im Saarland und in Brandenburg (1990-1991); seit 1991: Leitung des sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg in Berlin; Wintersemester 1993 bis 1998 Vertretung Prof. Ingrid Langer am Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg; Sommersemester 1998 bis 2001 Professorin für Politische Wissenschaft an der FH Bielefeld; seit Wintersemester 2001/02 Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Marburg (Schwerpunkt: Politik und Geschlechterverhältnis). Von 2002-2005 leitete sie das Projekt GendA – Netzwerk feministische Arbeitsforschung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Arbeits- und Sozialpolitik, Politische Ökonomie, Geschlechterverhältnis und feministische Theorie sowie Demokratie. Als politisch engagierte Wissenschaftlerin war sie u.a. beteiligt am Aufruf der WissenschaftlerInnen „Sozialstaat reformieren statt abbauen“.

Wem gehört die Zeit?
Feministische Perspektiven auf Arbeitsmarkt- und Arbeitszeitpolitik

 

„Leben ist Zeit“ – „Zeit ist Geld“: In diesen unterschiedlichen Perspektiven auf Zeit steckt ein tiefgreifender gesellschaftlicher Konflikt, der traditionell u.a. auf Kosten von Frauen still gestellt wird, der nun aber vor dem Hintergrund des Wandels der Geschlechterverhältnisse geradezu die Brisanz eines Kulturkampfes annimmt. Der Vortrag befasst sich mit den Zeitstrukturen und -rhythmen von „Arbeit und Leben“ und zeigt deren Differenzen für Männer und Frauen auf. Er geht darüber hinaus aber auch den Wandel der Zeit, wie er unter Stichworten wie „Beschleunigung“, „Entgrenzung“ und „Entfremdung“ diskutiert wird. Am Ende werden Grundlinien einer feministischen Zeitpolitik zur Diskussion gestellt.

 

 

 

 

 

 
 
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